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Stell dir vor, du bist mitten im Paradies und kannst es nicht sehen. Stell dir vor, die himmlischsten Klänge umgeben dich und du hörst sie nicht. Was haben wir von der ganzen Pracht, wenn wir sie nicht wahrnehmen können, für wahr nehmen, wenn es für uns nicht wahr ist? Das genau ist der Zustand, in dem wir überwiegend leben. Die meisten von uns. Sofern wir nicht erwacht sind. Das ist vermutlich, was Frank Kinslow (und andere WeisheitslehrerInnen) meinen, wenn sie schreiben „Die Welt ist perfekt, so wie sie ist.“ Das Wunder des Lebens begegnet uns in jedem Augenblick, und wenn wir uns entscheiden, uns dafür zu öffnen, haben wir die besten Aussichten, es auch wahrzunehmen.

Betrachten wir nur einmal unseren physischen Körper, egal für wie schön oder hässlich wir ihn halten: aus 2 winzigen Zellen, die sich begegnen und in rasanter Geschwindigkeit immer wieder teilen (warum eigentlich?) entstehen in relativ kurzer Zeit etwa 100 Billionen Zellen, die eine funktionierende Einheit bilden. Diese riesige symbiotische Beziehung nennen wir Mensch. Hinzu kommt noch ein göttliches Geschenk, von dem wir immer noch nicht wissen, wie, wann und warum es eigentlich entsteht: unser Bewusstsein. Das ist das Wunder des Lebens.

Aber auch in unserer Umwelt begegnet uns dieses Wunder jeden Tag aufs neue: in der Natur, in der gesamten Schöpfung, dem Weltall, den Sternen. Ein unfassbar großes, vermutlich unendliches Universum. Ein weiser Mensch sagte einmal: „Bedenke von Zeit zu Zeit die Unendlichkeit des Universums – und die Geringfügigkeit deiner Kümmernisse.“ Demut und Dankbarkeit sind wirksame Hilfsmittel, unsere Wahrnehmung für die Wunder des Lebens zu öffnen.

Und was machen wir mit diesem wundervollen Geschenk? Wir haben nichts besseres zu tun, als alle möglichen Brillen und Wahrnehmungsfilter überzuziehen (unsere Konzepte, Überzeugungen und Konditionierungen), damit wir den Himmel auf Erden nicht erkennen, damit wir nicht wahrnehmen, dass wir im Paradies leben. Ich glaube, dass der berühmt berüchtigte Paradiesapfel gar nicht dazu geführt hat, dass Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben wurden. Vielmehr bin ich davon überzeugt, dass er psychoaktive Substanzen enthielt, so dass sie angefangen haben, zu halluzinieren und in ihrem Wahn davon überzeugt waren, vertrieben worden zu sein. Dieser Wahn, diese Fehl-Wahrnehmung wurde leider vererbt!

Die gute Nachricht oder die frohe Botschaft ist, dass wir uns jederzeit entscheiden können, die Brillen und Filter abzulegen, uns den Halluzinationen zu entziehen und alles so wahrzunehmen, wie es wirklich ist: strahlend (Biophotonen in jeder Zelle), paradiesisch, wunder-voll. Der erste Schritt ist die Erkenntnis, dass wir überhaupt (Konditionierungs-)Brillen tragen. Meistens haben wir uns so mit unseren Seh“hilfen“ identifiziert, dass wir uns gar nicht bewusst sind, dass wir welche haben und dass das, was wir für wahr halten, gar nicht der Wirklichkeit entspricht.

Der Himmel auf Erden ist eine Geisteshaltung! Selbst wenn wir im schönsten Paradies leben, können wir uns miserabel fühlen. Wenn wir inmitten unserer Konzepte und Überzeugungen leben, ist die Welt um uns herum, die wir wahrnehmen, nie perfekt. Wenn wir davon überzeugt sind, in einer unvollkommenen Welt zu leben, die man erst verändern muss, damit sie zum Paradies wird, werden wir in jedem Augenblick etwas zum Nörgeln entdecken. Irgendwas ist dann immer falsch. Wenn wir davon überzeugt sind, im Paradies zu leben, können wir es auch in jedem Augenblick wahrnehmen.

Erst wenn wir all unsere Konzepte beiseite legen und die Welt wie durch Kinderaugen betrachten, unvoreingenommen, staunend und neugierig, können wir die Vollkommenheit der Schöpfung wieder erkennen, und uns fällt es wie Schuppen von den Augen: wir leben bereits im Paradies in jedem Augenblick. Die Wahrnehmung des Eu-Gefühls ist dabei ein große Hilfe. Unser Zuhause ist im Eu-Gefühl. Es ist die Essenz unseres Seins und die Grundlage von Allem was ist.

© Katja Pojda 2016